Ein Tag voller Gedenken und Rückblicke an unsere Clubschwestern
Wer sich mit der Geschichte des Soroptimismus in Österreich beschäftigt, kommt fast zwangsweise ins Staunen. Nicht selten finden sich in den Biographien der ersten Mitglieder „… die erste Frau, die …“ und dann kommen beeindruckende Leistungen. Die ersten Soroptimistinnen Österreichs waren durchwegs bewundernswerte Damen. 1938 fand dies allerdings eine abrupte Unterbrechung – Unter den ersten Soroptimistinnen waren zahlreiche namhafte Jüdinnen, die oft unmittelbar nach dem Anschluss ihre Arbeit verloren, vertrieben wurden, untertauchten oder im KZ ermordet wurden. Der Soroptimistclub musste aufgelöst werden.
Am 19. September wurden aus diesem Grund in der Bastiengasse 61, im 18. Bezirk, dem letzten Vereinssitz der Soroptimisten 1938, vier Steine der Erinnerung verlegt. Wir ehrten die damalige Club-Präsidentin, die Ärztin Dr. Wilhelmine Löwenstein-Brill, die mit ihrer Familie in die USA emigrieren musste, die Bildhauerin und Lyrikerin Miriam Rose Silberer, die 1942 im KZ Theresienstadt ermordet wurde, sowei alle Miglieder unseres Clubs, die während des NS-Regimes vertrieben oder ermordet wurden. In einer sehr stimmungsvollen Feier wurde ihrer gedacht.
Neben zahlreichen Clubschwestern aus Österreich, wie Dr. Karin Haas-Trummler, der Historikerin, die diese Steine initiiert hat, unserer Unionspräsidentin Marcella Sigmund-Graff nahmen auch die derzeitige Unionspräsidentin aus Israel, Dalia Weiler, sowie ihre Nachfolgerin Daniela Stern an der Feier teil.